Ölpreis WTI: Der Ölpreis hat in der vergangenen Woche mit einem festeren US Dollar korrigiert. Er drehte allerdings bereits an dem ersten, wichtigen Support und beweist damit, dass die fundamentalen positiven Erwartungen derzeit überwiegen.

NACHFRAGESPRUNG IM DRITTEN QUARTAL?

Die drei Institutionen EIA, OPEC sowie die IEA haben ihre Nachfrageprognosen für das neu begonnene Jahr, im Rahmen ihrer Januar-Berichte erneut leicht nach unten revidiert. Dennoch sehen sie im Laufe des Jahres weiterhin ein geringeres weltweites Angebot (Ölpreis: WTI erreicht fast 55 USD).
Den größten Nachfragesprung sehen die EIA und die IEA im dritten Quartal. Die OPEC bereits im zweiten. Genau diese Erwartungen scheinen Marktteilnehmer aktuell auch einzupreisen. Insbesondere sichtbar wird dies auch an der Backwardation Situation. Ebenso unterstützend wirkt dabei der OPEC + Deal, der zuletzt nochmals angepasst wurde sowie der schnellere Abbau bei den Beständen.

US PRODUKTION WEITER AUF DEM RÜCKZUG?

Doch die Frage ist, kann das ohne eine nennenswerte Korrektur so weiter gehen? Auch die Aussicht auf verlängerte Lockdowns konnte bisher nicht belasten. Auf der Gegenseite schüren Fiskal-Maßnahmen der US Regierung Hoffnungen auf sich fortsetzende Nachfragestabilität. Die EIA US-Rohölbestände sind zuletzt weiter gefallen und notieren derzeit nahe dem Fünf-Jahre-Durchschnitt. Die EIA hat zudem gestern den Drilling Report präsentiert.

Zur Erinnerung, im Dezember zeigte der Report, dass die US Produktion im Januar tendenziell fallen dürfte. Wir haben mehrmals darauf hingewiesen.Auch die Prognose für den Februar bleibt unverändert schwach.
Die folgende Grafik zeigt die indikativen, prozentualen Rückgänge gegenüber dem Januar 2021 (dunkelrot) in den wichtigsten Regionen an. Es ist also weiterhin auch von der US Seite Unterstützung für den Ölpreis zu erwarten.

RISIKEN?

Die möglichen Risiken für den Ölpreis sind unerwartete Schwenker in der US Politik. So könnte Biden zum Beispiel den Iran-Deal schneller als erwartet auf die Agenda bringen. Auch ein wieder steigender US Dollar könnte dazu beitragen, dass der Ölpreis beginnt, zu korrigieren. Eine geringere Compliance bei den OPEC + Kürzungen könnte ebenso zur temporären Schwäche führen.

Schauen wir auf die charttechnische Lage, so hat der Ölpreis eine leichte Korrektur bereits in der vergangenen Woche, gleichzeitig mit der Erholung im US Dollar, bereits hinter sich gebracht und am ersten wichtigen Support wieder aufwärts gedreht. Die 55 USD Kurszone ist damit als Ziel wieder in den Fokus gerückt. Der Widerstand erstreckt sich bis zirka 56 USD. Hier würde auch die langfristige Trendlinie verlaufen.
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